Vor kurzem machte man mir den Kurzgeschichtenband „Sommermeteor“ zum Geschenk. Es war meine erste Begegnung mit Arno Schmidt. Die ersten Erzählungen schreckten durch eine ungewöhnliche Interpunktion und zahlreiche Neologismen ab. Die Begebenheiten, die Schmidt aus seinem Alltag als Schriftsteller im Deutschland der Adenauer-Zeit schildert, sind allesamt unterhaltsam und ich schmunzelte über seine Gedanken zu Frauen, den Röcken der Mädchen oder die Ausführungen zu seiner Schlafcouch. Schmidt jongliert mit Worten, Gedanken- und Gesprächsfetzen wechseln sich ab; die Figuren in seinem Umfeld wirken stets lebendig, manchmal gar liebenswert-schrullig. Die Kurzgeschichten aus „Sommermeteor“ sind vermutlich ein guter Einstieg, wenn man sich nicht gleich an das Monumentalwerk „Zettel’s Traum“ wagen und erstmal einen Eindruck vom Schreiben Schmidts gewinnen möchte. Mich hat sein Stil, wie er sich in den 21Geschichten fand, beeindruckt. Ob ich mich in nächster Zeit an eines seiner größeren Werke wage, wird die Zeit zeigen.
Arno Schmidt, Sommermeteor – 21 Kurzgeschichten, Fischer Taschenbuch Verlag 2006 (9. Auflage), 128 S., 5,95€
Hier finden sich einige Kurzzusammenfassungen der wichtigsten Werke und ein Lebensabriss Arno Schmidts.