Michi Strausfeld schreibt mit „Gelbe Schmetterlinge und die Herren Diktatoren“ ein unterhaltsames und kenntnisreiches Sachbuch über lateinamerikanische Literatur, auf das ich lange gewartet habe.
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell (1804)
Wie spannend! Wie kraftvoll! Schillers „Wilhelm Tell“ gehört ganz zu Recht auf die Klassikerliste.
Nora Bossong: Schutzzone (2019)
Weltverbesserer, die irgendwo in der Welt verloren gehen. Nora Bossong erzählt in „Schutzzone“ die Geschichte einer jungen Frau, die für die Vereinten Nationen Massaker in Burundi aufarbeitet. Ein atmosphärischer, aber auch ein sprachlich anspruchsvoller Roman.
Leipziger Buchmesse 2017: Die Nachlese
Die Leipziger Buchmesse ist vorbei, noch schmerzen die Füße und die Erinnerungen sind frisch und präsent. Daher eine Messenachlese.
Antanas Škėma: Das weiße Leintuch (1958/2017)
Das weiße Leintuch: Die Sehnsucht nach Litauen vergeht nie. In den geschäftigen Straßen von New York trifft man seine Landsleute; die Literatur – sie lebt im Exil fort. Fernab der sowjetischen Herrschaft schreibt manch einer mit litauischem Nationalpathos, ein anderer pflegt durch zahlreiche Anspielungen Geschichte und Kultur des Landes. Zu letzteren gehört der bereits […]
Literaturzeitschrift: Wortschau
Zum ersten Mal die Vorstellung einer Literaturzeitschrift. Eine Zeitschrift nicht über, sondern mit Literatur. Diese gehen im allgemeinen Getöse um Neuerscheinungen und Long-/Short-/Bestseller-Listen ziemlich unter. Dabei finden sich gerade hier feine unaufgeregte Texte, die sich nicht am Mainstreamgeschmack messen lassen müssen.
Bürkle/Erdmann: der tulipan entblättert sich und amor schleicht ins land
Dieses kleine Büchlein mit Gedichten hat im November der Independent-Verlag Mirabilis auf den Markt gebracht. Die Gedichte sind in der traditionell japanischen Haiku-Form (fünf–sieben–fünf Silben) verfasst und führen den Leser durch die Jahreszeiten, wobei das Buch jahreszeitlich passend mit dem Winter beginnt. Manche der Haiku erinnern an geschriebene Bilder; man sieht das in drei Zeilen […]
Wilhelm Genazino: Ein Regenschirm für diesen Tag
Der Protagonist wandelt durch eine beliebige mittelgroße deutsche Stadt, trifft hin und wieder Bekannte, ehemalige Liebschaften oder Studienkollegen und überlegt dabei, wem er begegnen möchte und wem lieber nicht. Er hadert mit der „Merkwürdigkeit des Lebens“ und der Tatsache, dass er niemals jemandem eine „Genehmigung“ dafür erteilt hat, sein Leben als solches existieren zu lassen. […]
Arno Schmidt: Sommermeteor
Vor kurzem machte man mir den Kurzgeschichtenband „Sommermeteor“ zum Geschenk. Es war meine erste Begegnung mit Arno Schmidt. Die ersten Erzählungen schreckten durch eine ungewöhnliche Interpunktion und zahlreiche Neologismen ab. Die Begebenheiten, die Schmidt aus seinem Alltag als Schriftsteller im Deutschland der Adenauer-Zeit schildert, sind allesamt unterhaltsam und ich schmunzelte über seine Gedanken zu Frauen, […]
Mark Dunn: Nollops Vermächtnis
In Mark Dunns Roman „Nollops Vermächtnis“ hat sich südlich der USA ein Inselstaat etabliert, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die englische Sprache zu pflegen. So findet sich als überragendes Denkmal der Unabhängigkeit ein Pangramm, ein Satz, der alle Buchstaben des Alphabets enthält, das der Genialität des verehrten Staatsgründers Nollop entsprungen ist. Als sich […]