[TAG] Bist du ein Buch-Snob?

Bist du ein Snob, wenn es um Bücher geht? Ich habe die Fragen beantwortet und bin der Sache (immer mit einem Augenzwinkern) auf den Grund gegangen!

Book Snob


Die im Original englischsprachigen Fragen stammen von der Booktuberin tia and all the books, ins Deutsche übersetzt wurden sie von Elena von Gedankenfunken.


Adaption Snob
Liest du immer zuerst das Buch, bevor du dir den Film anschaust?

Wenn es sich einrichten lässt. In letzter Zeit war es so, dass ich verfolgt habe, welche Literaturverfilmungen in den nächsten Monaten anstehen und mir dann gezielt das Buch besorgt habe. „Little Women“ von Louisa May Alcott stand sowieso auf der Klassiker-Leseliste, das habe ich mir sofort geschnappt, als es hieß, der Film komme u. a. mit Saoirse Ronan und Emma Watson in die Kinos. Der Film hat mir sehr viel besser gefallen als das Buch, was eine wirkliche Ausnahme ist. Daphne DuMauriers englischer Schauerroman „Rebecca“ soll demnächst von Netflix verfilmt werden und da passte eine Leserunde zum Roman perfekt in den Plan.

Manchmal reicht es mir aber auch, die Geschichte in der Filmversion kennengelernt zu haben. Die Serie „Little Fires Everywhere“ mit Reese Witherspoon wird vermutlich so ein Fall. Den gleichnamigen Roman der Autorin Celeste Ng habe ich zwar seit geraumer Zeit auf dem Schirm, aber nach ihrem ersten, durchaus lesenswerten, Buch „Alles, was ich euch nicht erzählte“, denke ich, dass es mir persönlich reichen wird, die Geschichte einmal zu erleben. Ähnlich bei „Big Little Lies“. Die Serie war toll, aber ich habe gar kein Bedürfnis mehr, das Buch von Liane Moriarty zu lesen und noch einmal in die Geschichte einzutauchen. Ganz anders bei „The Witcher“ und „The Expanse“. Beide Serien haben mir Lust auf ihre literarischen Vorlagen gemacht.

Bei „Unorthodox“, das jetzt als Miniserie auf Netflix läuft, lief es anders, da hatte ich das Buch gelesen und war sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass eine Verfilmung ansteht. Viele haben geschrieben, dass sie durch die Serie erst auf das Buch von Deborah Feldman aufmerksam geworden sind. Das ist ein sehr schöner Effekt.

Format Snob
Du kannst nur ein Format wählen, in welchen du Bücher für den Rest deines Lebens lesen wirst. Welches wählst du: Physische Bücher, E-Books oder Hörbücher?

Ganz klar physische Bücher! Ich lese ungern am Bildschirm und „besuche“ meine Bücher hin und wieder auch am Regal. Ich erinnere mich aber auch, dass ich bisher bei jedem Umzug über diesen Snobismus geflucht habe.

Ship Snob
Würdest du eine nicht-lesende Person daten oder heiraten?

Habe ich nicht! In unserem Haushalt gehören Bücher zum Glück von Anfang an zu gern gesehenen Mitbewohnern. Keiner von uns ist ernsthaft sauer, wenn der andere mit einer Kiste gebrauchter Bücher ankommt (auch, wenn die fehlenden Regalmeter uns mittlerweile in Bedrängnis bringen). Wir lesen selten dieselben Bücher, aber tauschen und gern über das gerade aktuelle Buch aus. So habe ich mittlerweile tiefe Einblicke in die Warhammer 40k Horus Heresy-Reihe bekommen, ohne sie selbst gelesen zu haben.

Genre Snob
Du musst dich von einem Genre trennen und es niemals wieder für den Rest deines Lebens lesen. Welches lässt du fallen?

Liebesromane, Horror und Thriller opfere ich sofort. Aus diesen Bereichen lese ich fast gar nichts, obwohl ich weiß, dass gerade Thriller oft die Bestseller-Listen anführen und viele Bekannte fast ausschließlich Thriller lesen. Aber ganz ehrlich: Insbesondere nach der Arbeit in der Staatsanwaltschaft dachte ich, das muss ich jetzt nicht noch zu Hause auf dem Nachtisch haben.

Mit Horror kann ich einfach nichts anfangen; selbst Horrorfilme schaue ich – wenn überhaupt – nur ganz vereinzelt. Ich habe immer das Gefühl, dass es schwierig ist, hier was Gutes zu finden und verlasse mich ganz auf Tipps.

Tja, und Liebesromane? Hmm, was für’s Herz ist ja grundsätzlich nicht schlecht, aber wenn die Liebesbeziehung den Hauptteil der Handlung ausmacht und sonst nicht mehr viel kommt, finde ich es einfach ein bisschen zu langweilig.

Uber Genre Snob
Du kannst nur ein Genre wählen, welches du für den Rest deines Lebens liest. Welches Genre wählst du?

Das ist richtig schwierig. Die meisten Bücher, die ich lese, finden sich schon im Fiction-Bereich, aber vieles, was sich in den einschlägigen Listen findet – Liebesromane, Krimi, Thriller, SciFi und Fantasy – lese ich nur vereinzelt. Ich bleibe trotzdem so vage: Fiction.

Ich weiß gar nicht, wie ich die Bücher, die ich gerne lese, einordnen soll. Manches ist Gesellschafts- oder Familienroman, manches auch eine Mischung von Fiktion und Tatsache (Faction).

Community Snob
Welches Genre bekommt deiner Meinung den meisten Snobismus von der Buch-Gemeinschaft ab?

Auf der Feuilleton-Seite vermutlich alles, was konsequent ignoriert wird: Liebesromane und sog. Chick-Lit, Fantasy, SciFi, Young Adult … Die Liste ist ja lang. Strahlt mein Blog auch Snobismus aus, weil ich diese Genres meist unbeachtet lasse? Ich hoffe nicht! Zum einen bespreche ich nicht alles, was ich „Zwischendurch“ lese (das sind dann oft Bücher aus obigen Genres). Zum anderen: Lesen und lesen lassen! Ich kenne mich mit Young Adult und Liebesromanen einfach gar nicht aus, deshalb schreibe ich nicht darüber.

Dann ist mir aufgefallen, dass Bücher von Autorinnen in der Buchhandlung oft nicht unter „Fantasy“ oder „SciFi“ einsortiert sind, sondern unter so Schlagworten wie „Mystery Romance“, „Dystopie“ oder Ähnlichem. Fantasy scheint in der Hinsicht immer noch eine Männer-Domäne zu sein. Science-Fiction ebenso. Dafür stammen die Liebesromane meist aus weiblicher Feder. Das zählt doch alles als Snobismus?

Snobbery Recipient
Wurdest du schon einmal für etwas, was du gelesen hast, oder für das Lesen allgemein, brüskiert?

Ja, gerade als junger Teenager. Als ich mit zwölf in der Buchhandlung „Verbrechen und Strafe“ von Dostojewskij bestellt habe, wurde ich sehr merkwürdig angeschaut. Von wegen: zu jung, versteht sie eh nicht. Kann gut sein, aber mich hat’s interessiert, wenn es vielleicht wirklich für eine Zwölfjährige schon starker Tobak war.
Genauso auf dem Flohmarkt, als ich in jungen Jahren „Das Kapital“ von Karl Marx gekauft habe, weil ich wissen wollte, wie ein Buch solch einen starken politischen Einfluss entfalten konnte. Da meinte der Verkäufer ganz onkelhaft: „Das ist aber schwierig zu lesen. Wie Shakespeare.“ Mit Dreizehn habe ich mir den Kommentar verkniffen, was Marx denn mit Shakespeare zu tun habe. Ärgerte mich im Nachhinein ein bisschen.

Zuletzt auf der Buchmesse musste ich mir mit Mitte Zwanzig von einem Verleger anhören, dass das Buch, was ich mir ausgesucht habe, „aber ganz schön anspruchsvoll“ sei. Ich war so perplex, dass ich gar nicht wusste, was ich antworten sollte außer „Das schaff ich schon.“ (Davon abgesehen war das Buch ziemlich seicht.)
Ist euch sowas auch schon passiert? Ist das so ein alte-Männer-jüngere-Frau-Ding?

Und wie sieht es bei euch aus? Seid ihr Buch-Snobs? Lasst gern Kommentare da oder übernehmt die Fragen!

Hier berichten andere Buch-Snobs über sich

Gedankenfunken

Let ´em eat books

Miss Booleana

9 Gedanken zu „[TAG] Bist du ein Buch-Snob?

  1. Hallöchen Jana,

    ein richtig cooler Tag.
    Wir sind uns relativ ähnlich, ich selbst lese aber zum Beispiel viel lieber eBooks, weil ich eher nachts so gegen Mitternacht lese und das in der Seitenlage mit einem Hardcover immer schlecht geht.
    Ich würde auch sofort Liebesromane, Horror und Thriller opfern! Nicht mein Genre und kann ich auch nichts mit anfangen. Dafür lese ich auch eigentlich nur Young Adult.

    Alles Liebe,
    Emmi

    1. Hallo Emmi,

      ich habe auf deinem Blog gesehen, dass du viele Young Adult-Bücher besprichst. Das ist super, weil ich mich damit gar nicht auskenne und total aufgeschmissen bin, wenn ich meiner Schwester ein Buch schenken möchte. Dann schau ich demnächst bei dir vorbei 😊. Mein letztes Young Adult-Buch war „Fangirl“ von Rainbow Rowell und ich war wirklich überrascht, wie sich das Genre verändert hat. Ich habe früher viele Bücher von älteren Cousinen gelesen, die so aus den 80ern/90ern gelesen und da spielten Themen wie Erkrankungen oder Behinderungen nie eine Rolle. Die Figuren entstammten meist der weißen Mittelschicht. Rückblickend wirklich langweilig und schön zu sehen, dass sich das Genre weiterentwickelt hat.

      Viele Grüße!
      Jana

  2. Hallo Jana,

    da warst du ja beim Mitnehmen des Tags wirklich flott 🙂

    Dieser Spruch von dem Verleger finde ich aber wirklich echt unverschämt. Auch wenn ich vor Perplexität das Buch vermutlich trotzdem gekauft hätte, sollte man ihn eigentlich rückmelden, dass er so zahlende Kund_innen vergrault. Manche Menschen haben ja sehr genaue, aber erschreckend falsche, Vorstellungen, wer was (nicht) liest …

    Viele Grüße
    Elena

    1. Hallo Elena,

      ja, der Tag hat mich sofort angesprochen! Ich habe noch viel versnobbtere Gewohnheiten und mag z.B. den Duft neuer Bücher sehr gerne, hätte am liebsten aber nur ledergebundene Erstausgaben im Regal. 😀 Der Tag hat viel Potenzial!

      Ja, die Begegnung mit dem Verleger ist mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Das Buch war ein Rezensionsexemplar, also zusätzlich unklug, gleich vorab noch die Presse zu verärgern. Hat vermutlich wirklich was mit Geschlecht und Alter zu tun, aber gefallen lassen muss man sich das (vor allem von Verlegern, die sich für progressiv halten) nicht. Mein Vorsatz für den Rest meines Lebens. 😉

      Viele Grüße!
      Jana

  3. Hallo Jana!

    Ich musste gerade sehr lachen. Mein Freund und ich lesen auch nicht dieselben Genre, aber die Horus Heresy-Reihe kenne ich genauso wie Warhammer 40k mittlerweile deutlich besser, als ich es je für möglich gehalten habe! Insgesamt finde ich mich in vielen Beiträgen von dir weiter (abgesehen von den Liebesromanen. Ich liebe Liebesromane!). Und ich überlege, den Tag ebenfalls zu bearbeiten, er klingt super!

    Liebe Grüße,
    Francis
    #litnetzwerk

    1. Hallo Francis,

      schön, dass dir der Tag gefällt, mich hat er auch sofort angesprochen. Lass mir gerne den Link da, wenn du was dazu schreibst!
      Ich habe tatsächlich erst eine Bloggerin gefunden, die die Horus-Reihe bespricht. Scheint doch eher eine Männerdomäne zu sein – wobei es bestimmt viele Frauen gibt, die massig Wissen aus zweiter Hand erhalten 😉.

      Viele Grüße
      Jana

  4. Das sind ja krasse Beispiele, wo dir Snobismus begegnet ist! Ziemlich mies … warum sollte ein Leser den anderen abschätzig behandeln? Eigentlich müssten gerade die Verleger*innen und Buchhändler*innen fördernder und unterstützender auftreten! Außerdem … was meinen sie denn zu sehen, was Aussage darüber gibt, ob ein Buch für jemanden zu schwierig ist? Seltsame Leute.
    Aber ich glaube bei Büchern und unter „belesenen“ Menschen ist „schwierige Lektüre/Klassiker/Türstopper/Indie“ gerne mal der Schwanzlängenvergleich der Kopfmenschen. Leider … vielleicht ist es dann auch nicht nur ein Alte-Männer-junge-Frauen-Ding. Mir ist so ein Snobismus a la „Ich habe einen erleseneren Geschmack als du“ auch sehr oft zwischen Frauen begegnet. Leider …

    Den Tag finde ich aber sehr lustig und werde mir den mal von dir klauen 😉
    Deine Antwort mit Fiction als Genre finde ich sehr smart – ich hätte da ähnliche Probleme mich festzulesen. 🙂 Und Snobismus habe ich in deinem Blog nicht festgestellt. 😉 ich lese hier sehr, sehr gern mit.

    1. Du hast absolut Recht mit deinen Beobachtungen! Auf der Buchmesse hört man Buchmenschen jeder Couleur mit ihrer Lesebiographie (sic!) prahlen. So ein Quatsch, da gibt es dann vermutlich sogar eine Schnittmenge mit denen, die sich gleichzeitig über die Ignoranz des Feuilletons gegenüber der Bloggerszene echauffieren. 😀

      Vielen Dank für deine netten Worte! Ich lese auch sehr gern bei dir mit und bin gespannt auf den Snob-Tag! 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben