Wochenlang gelähmt und im eigenen Körper eingeschlossen: In „Palladium“ brechen sich die Halluzinationen Bahn. Der 29-jährige Journalist Boris Razon genießt sein Leben: Er raucht und trinkt gern, lebt mit seiner Freundin zusammen, demnächst wollen sie ein Kind. Sein Job macht ihm Spaß, er ist beschäftigt und misst dem Kribbeln in seinen Fingern daher zunächst nur […]
Verena Friederike Hasel: Lasse
Die Geschichte eines beängstigenden Charakters, der einen auf der Straße anlächeln könnte – man würde zurücklächeln. Die Studentin Nina wird von Lennart operiert, verliebt sich in ihn und will sich mit ihm verabreden. Lennart hat sich gerade von seiner Freundin getrennt und lässt sich daher zunächst nur allzu gern auf sie ein. Nina lebt in […]
Janne Teller: Nichts. Was im Leben wichtig ist
Bis sich nichts mehr rührt – eine Schulklasse sucht den Sinn des Lebens und zieht dabei eine Spur der Verwüstung hinter sich her. Die etwa 13-jährige Agnes ist genervt. Das Leben in ihrer fiktiven dänischen Kleinstadt erscheint eintönig und öde. Doch dann, am ersten Schultag nach den Sommerferien, eröffnet ihr Mitschüler Pierre-Anthon der ganzen Klasse […]
Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (1984)
„Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ – oft gehört und jetzt endlich einmal gelesen.
Tomas Bannerhed: Die Raben
Im dunklen, schwedischen Moor entspinnt sich eine bedrückende Vater-Sohn-Geschichte, die unweigerlich ein schreckliches Ende finden muss. Der Autor Tomas Bannerhed kommt in ,,Die Raben“ ohne Schock-Effekte aus. Dann aber beginnen die Visionen von Raben, auch den Leser zu beunruhigen.
Antonio Tabucchi: Erklärt Pereira
Pereira erklärt, was geschieht, wenn sich ein unwahrscheinlicher Protagonist gegen die Diktatur stellt. Dr. Pereira, ein übergewichtiger, herzkranker Witwer, verbringt seine Tage damit, Nachrufe auf noch lebende Schriftsteller zu schreiben (damit bei Bedarf schnell einer zur Hand ist) und französische Geschichten des 19. Jahrhunderts zu übersetzen. Seine Arbeit als einziger Redakteur der Kulturseite einer katholischen […]
Javier Marías: Mein Herz so weiß (1992)
Nach der Lektüre von „Mein Herz so weiß“ des spanischen Autors Javier Marías erstaunt die Polarisierung, die dieser Roman verursacht – nicht aufgrund seiner Handlung, sondern allein wegen seiner Sprache. Das Spektrum der Kommentare reicht von „unlesbar und langweilig“ bis „brillant“. Der Klappentext legt eine spannende, nervenaufreibende Geschichte nahe: Kurz nach ihrer Hochzeitsreise steht die […]
Botho Strauß: Herkunft
In „Herkunft“ schildert der nunmehr siebzigjährige Strauß seine Erinnerungen an seine Eltern. Den Großteil seines Büchleins widmet er dem Vater, den er als „aus der Zeit gefallen“, konventionell und dabei auch stur beschreibt. Der Mann, der versucht, das bürgerliche Ideal auch nach der Flucht aus dem Osten und der Enteignung des Besitzes aufrecht zu erhalten, […]
Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame
Nach einigen Jahren wieder zur Hand genommen, war „Der Besuch der alten Dame“ auch beim nochmaligen Lesen unterhaltsam und ließ – wohl entgegen der Intention Dürrenmatts – nach einer Übersättigung mit dem derzeitigen Dystopien-Geschäft in Film und Fernsehen, nicht einmal ein leises Unbehagen zurück. Das kleine Dorf Güllen erwartet, von Arbeitslosigkeit und Armut gebeutelt, […]
Barbara Veit: Hannah liebt nicht mehr
In „Hannah liebt nicht mehr“ erzählt Barbara Veit die Geschichte der siebzehnjährigen Hannah, die sich – von ihrer großen Liebe enttäuscht – in ihrem Zimmer einschließt, nicht isst, nicht spricht. Nach Tagen schreibt sie einen Namen auf einen kleinen Zettel, den sie unter der Tür durchschiebt: „Margrett“, eine Freundin ihrer Mutter und die einzige Person, […]