Oscar Wilde: Ernst sein ist alles (1895)

Selten habe ich beim Lesen eines Theaterstückes so oft laut aufgelacht. Nicht, dass ich mich damit brüsten könnte, schon besonders viele Stücke gelesen zu haben, aber dennoch meine ich: Oscar Wildes Komödie schafft etwas wirklich Besonderes, denn sie ist beim Lesen einfach unglaublich lustig. Schon ohne Schauspieler, Bühne und Requisiten schmunzelt man leise oder laut […]

Georg Büchner: Leonce und Lena (1836)

Leonce und Lena habe ich hauptsächlich zur Hand genommen, weil mir Büchner mit „Woyzeck“ sehr gefallen hat. Von dieser Mischung aus Komödie und politischer Satire war ich aber enttäuscht. Zum Inhalt: Der gelangweilte und deshalb auch melancholische Anwärter auf den Königsthron Leonce flieht mit seinem launigen Diener und Freund Valerio vor einer arrangierten Heirat mit […]

Klaus Mann: Mephisto – Roman einer Karriere (1956)

Anders als sonst bin ich auf diesen Roman nicht durch Rezensionen oder auf eine Empfehlung hin aufmerksam geworden, sondern durch das Bundesverfassungsgerichtsurteil, das sich mit dem Roman beschäftigt. Ehrverletzend soll er sein, nach seinem Autor zwar explizit kein Schlüsselroman. Doch der Protagonist sei eindeutig der Schauspieler Gustav Gründgens, ein Opportunist, ein mit-den-Nazis-Anbandler. Gründgens Adoptivsohn strengte […]

VII. Anselm oder Der bewiesene Gott

Dem Theologen und Philosophen Anselm von Canterbury (auch von Aosta, nach seinem Geburtsort oder von Bec, nach dem Ort seines Wirkungsbeginns), ca. 1033–1109 n. Chr., widmet Wilhelm Weischedel nur einen kurzen Abschnitt. Dies verwundert, denn häufig ist zu lesen, dass Anselms Argumente zu den meist zitierten in der Philosophie gehören und sich u. a. Thomas […]

E. M. Forster: Die Maschine steht still (1909)

Aktueller könnte diese Neuveröffentlichung gar nicht sein: Forster beschreibt das Internet der Dinge, lange, bevor Strom und fließend Wasser eine Selbstverständlichkeit waren. Nebenbei behandelt er auch die Themen Globalisierung und totale Technikabhängigkeit und man fragt sich unwillkürlich: Konnte dieser Mann hell sehen? Oder ist unser heutiges Leben schon vor hundert Jahren geradezu logische Folge damals […]

Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen (1975)

Allen Mitlesern ein frohes und gesundes neues Jahr! Es geht gleich los mit Nobelpreiskost; die wurde allerdings noch im alten Jahr gelesen. Dabei lief allerdings nicht alles so, wie zunächst gedacht: Mit diesem viel gerühmten Roman hatte ich gleich zweifach einen schlechten Start – nur, um dann sehr positiv überrascht zu werden. Worum es geht: […]

Meine persönlichen Favoriten 2016

Bevor das Jahr zu Ende geht, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um meine persönlichen Favoriten aus diesem Jahr vorzustellen. Es sind wieder alte Perlen und neu erschienene Schmuckstücke dabei. Außerdem bedanke ich mich bei euch fürs Mitlesen, für Kommentare und Anregungen und hoffe, euch im nächsten Jahr gesund und munter wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis […]

Misha Anouk: Goodbye, Jehova!

Misha Anouk wurde in einem Zeitungsartikel der letzten Wochen erwähnt. Worum es ging, weiß ich gar nicht mehr, aber seine Lebensgeschichte hat mich sofort interessiert. Aussteiger-Bücher sind spannend. Geschlossene, teils undurchsichtige Gemeinschaften haben ja auch immer etwas Faszinierendes. Überrascht hat mich, auf welche Weise Anouk seinen Lesern diese Glaubensgemeinschaft, der er selbst 20 Jahre lang […]

Aus dem Ei geschlüpft

Lange Jahre habe ich mich gegen Twitter gesperrt. Wie ihr rechts auf der Seite seht, habe ich meinen Widerstand aufgegeben. Das Konzept der super kurzen Beiträge schien partout nicht zu meiner Idee der langen (aber auch nicht zu langen) Rezensionen passen zu wollen. Eine Buchbesprechung sollte doch mehr sein als ein „Gutes Buch – unbedingt […]

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