Stefanie de Velascos „Kein Teil der Welt“ erzählt eine fiktive Geschichte über den Ausstieg bei den Zeugen Jehovas. Obwohl de Velasco mit viel Insiderwissen aufwartet, konnte mich ihr Roman nicht vollends überzeugen.
Tanja Raich: Jesolo (2019). Mutterschaft als Versprechen der Glückseligkeit
Liege an Liege. Die immer gleiche Pizza und schon wieder dasselbe Hotel: Tanja Raich dient der italienische Badeort Jesolo als Metapher für eine abgekühlte Liebe.
Dana von Suffrin: Otto (2019)
Der schwerkranke jüdische Patriarch Otto schikaniert seine Töchter, wo es nur geht. Trotzdem kümmern sie sich hingebungsvoll um ihn. Was es damit auf sich hat, erzählt Dana von Suffrin in ihrem Debütroman. Für mich keine glückliche Allianz von Humor und Melancholie.
Dörte Hansen: Mittagsstunde (2018)
Wie schon in „Altes Land“ erzählt Dörte Hansen vom vermeintlich beschaulichen Dorfleben damals und heute. Doch an ihren Debütroman mit den liebenswert-schrulligen Figuren reicht „Mittagsstunde“ nicht heran. Worum geht’s? Ingwer Feddersen arbeitet als Archäologe an der Kieler Universität. Er nutzte die erstbeste Gelegenheit, um dem Dorfleben und seiner schwierigen Familiengeschichte zu entkommen. Seine Lebenssituation in […]
Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel (1893)
Frau Jenny Treibel ist ein Roman, in dem es in weiten Teilen nicht um Frau Jenny Treibel geht.
Karen Duve: Fräulein Nettes kurzer Sommer (2018)
Annette von Droste-Hülshoff ist eine Nervensäge. Niemand weiß das besser als ihre unüberschaubar große Familie. Besonders den Herren der Schöpfung geht sie auf den Geist, denn sie will mit ihren Gedichten einfach keine Ruhe geben und mischt sich in Männergespräche ein, statt blöde vor sich hin zu schweigen. Das allein ist schon ein Skandal. Dann […]
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts (1822/23)
Die romantische Geschichte eines einfallsreichen Müllersohns, der auszieht, mit seiner Geige die Welt zu bereisen und die große Liebe zu finden: Gerade recht für einen gemütlichen Abend auf dem heimischen Sofa und mehr als Beweis genug dafür, dass die Klassiker-Leseliste nicht nur schwere Kost mit sich bringt.
Lewis Carroll: Alice im Wunderland (1865)
Eine der bekanntesten Kindergeschichten der Welt – und ich kannte nur Bruchstücke. Das wollte ich ändern, deshalb stand „Alice’s Adventures in Wonderland“ schon früh für meine Klassiker-Leseliste fest. Als mir dann im Secondhand-Buchladen die ältere, ganz auf den Inhalt reduzierte Ausgabe mit den Original-Illustrationen von John Tenniel (die sind ein Muss!) in die Hände fiel, […]
♫ Stefan Zweig: Schachnovelle (1942)
Als der Erzähler herausfindet, dass sich ein Schachgroßmeister mit ihm auf dem Kreuzfahrtschiff aufhält, will er unbedingt mehr über den stoischen, klotzhaften Champion herausfinden. Um ihn anzulocken beginnen er und einige Mitreisende, Schach zu spielen und tatsächlich lässt sich der Großmeister gegen Bezahlung auf eine Partie ein. Kurz vor einer vernichtenden Niederlage tritt ein unbekannter […]
Elif Shafak: Der Geruch des Paradieses (2016)
Zwischen Meeresfrüchten und Pralinen im Kreise der Istanbuler High Society stellt sich die dreifache Mutter Peri nur eine Frage: Wo ist Gott? Aufgewachsen zwischen tiefreligiöser Mutter, kemalistischem Vater, marxistischen und nationalistischen Brüdern, beginnt schon als Kind über philosophische Fragen nachzudenken. Von klein auf treibt sie die Frage um, warum Gott, so es ihn oder sie […]